Eine Winter-Zwischenfrucht für Ihren Garten, die Ihnen im nächsten Jahr eine reiche Gemüseernte beschert – ganz ohne Chemie
Julie Wilson
Den eigenen Garten fruchtbar zu erhalten, bedeutet viel Arbeit, besonders bei einem Bio-Garten. Es gibt aber einen ganz einfachen Trick, mit dem Sie der Fruchtbarkeit nachhelfen können. Wenn im Herbst bei sinkenden Temperaturen erste Nachtfröste kommen und es im Garten nicht mehr viel zu tun gibt, sollten Sie nicht vergessen, noch vor Wintereinbruch die Weichen für eine reiche Ernte im nächsten Jahr zu stellen.
Neue wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass im Herbst angebauter Futterrettich im nächsten Jahr zu besserer Ernte, weniger Unkraut und insgesamt kräftigerem Boden verhelfen kann. Forscher der University of Maryland fanden, dass »die Spinaternte auf Äckern, die weder gepflügt noch gedüngt wurden und auf denen keine Herbizide versprüht wurden, im Folgejahr besser ausfiel, wenn im Herbst als Zwischenfrucht Futterrettich statt Hafer oder gar keine Zwischenfrucht gepflanzt wurde.« Nachzulesen in einem Bericht von Rodale News.
Bei einer von dem US-Programm Sustainable Agriculture Research & Education finanzierten Studie erbrachte Bio-Spinat, der anschließend an Futterretich angebaut wurde, 17 000 amerikanische Pfund pro Acre (1 acre = 0,4 Hektar), das entspricht einem Wert von 34 000 Dollar bei einem Preis von zwei Dollar pro Pfund.
Ohne Pflügen und Düngen war der Anbau »gar nicht so viel Arbeit«, berichtet der Bodenwissenschaftler Ray Weil von der University of Maryland, unter dessen Aufsicht die Studie von der Doktorandin Natalie Lounsbury durchgeführt wurde.
»Ich bin normalerweise kein Anhänger von Patentlösungen, aber was den Spinatanbau angeht, so haben wir hier wohl eine gefunden.«
Im zweiten Jahr des Experiments war der Ertrag nicht mehr ganz so hoch, vermutlich auch wegen feuchteren Wetters, aber dennoch wurde auf den Versuchsfeldern mehr Spinat geerntet als auf Feldern, auf denen entweder Hafer als Zwischenfrucht oder gar keine Zwischenfrucht gewachsen
war, heißt es auf SARE.org.
Studie ergibt: Futterrettich bekämpft Unkraut und steigert die Nährstoffabsorption der Pflanze aus der Tiefe des Bodens
Gestützt auf die Ergebnisse der Studie erklären die Wissenschaftler, der Futterrettich sei eine vielversprechende Alternative zum Pflügen, einer zeitaufwendigen Form der Unkrautbekämpfung, bei der verfestigter Boden vor dem Anpflanzen gelockert werden muss. Zudem ist bekannt, dass das Pflügen dem Boden schadet.
»Zu häufiges Pflügen im Garten zerstäubt den Boden und zerstört seine Struktur«, sagte Deborah L. Martin, die Autorin von Rodale’s Basic Organic Gardening.
»Außerdem mindert es den Gehalt an organischer Materie im Boden, weil die Zersetzung organischer Reserven beschleunigt wird. Und schließlich ist Pflügen auch schlecht für Regenwürmer – durch die wirbelnden Zähne
des Pflugs werden viele Würmer zerhackt, andere durch Sonne und Wind ausgetrocknet.«
Dank seiner dicken, breiten Blätter und seines schnellen Wachstums hält der Futterrettich Unkraut fern. Seine weißen Pfahlwurzeln, die 20 bis 30 Zentimeter tief in den Boden reichen, lockern den Boden und helfen der Pflanze, Nährstoffe aus den unteren Bodenschichten aufzunehmen.
Dadurch wird verhindert, dass wertvolle Nährstoffe weggespült werden; die neuen Pflanzen im nächsten Frühjahr können sie leichter aufnehmen.
Ein weiterer Vorteil des Futterrettichs liegt darin, dass er im Winter abstirbt und nur wenige Rückstände für die Frühjahrssaison hinterlässt. Durch die Kanäle, die von den aggressiven
Pfahlwurzeln gebohrt werden, kann der Boden trocknen und sich erwärmen, nachdem sich die Pflanze zersetzt hat.
»Derzeit scheint Futterrettich die einzige Zwischenfrucht zu sein, die alles tut, was wir brauchen«, sagte Lounsbury.
Der Biobauer Dave Liker, der ebenfalls an der Studie beteiligt war, sagt auf SARE.org, er pflüge normalerweise seinen schweren, feuchten Boden, besonders, wenn er es mit Feldfrüchten mit hoher Biomasse wie Roggen und Wicke zu tun habe, die viel Zeit brauchen, bis sie keimen.
»Zwischenfrüchte sind organisch schwer zu handhaben«, erklärt Liker. »In der Folgesaison, wenn wir den Boden bearbeiten müssen, müssen wir uns wirklich verausgaben.«
Doch nachdem er vor der Aussaat von Frühlingserbsen, Futterrettich als Zwischenfrucht angebaut hatte, zeigte er sich sehr zufrieden: »Es war die beste Erbsenernte meines Lebens.«
Quellen:
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